Verhalten

Autor: Joachim Schoelkopf

Pipas liegen tagsüber meist reglos am Boden, einige Spezies zeigen etwas mehr Aktivität. Nur zum Luft schnappen schießen sie regelmäßig an die Wasseroberfläche. In ihren natürlichen Biotopen scheinen sich die Tiere in der Detritusschicht am Boden der Gewässer aufzuhalten, die aus abgestorbenem Laub, Holz und natürlich Schlamm besteht. Das erklärt teilweise auch das schwach entwickelte Sehvermögen sowie die Ausbildung alternativer Wahrnehmungsorgane wie die sternförmigen Fingerspitzen und natürlich auch das Seitenliniensystem. Auch der Geschmacksinn scheint ausgeprägt zu sein. Gießt man Wasser, in dem Futter aufgetaut wurde, ins Aquarium, werden die Pipas aufgeregt. All diese Sensoren helfen den Tieren beim Durchwühlen der Bodenschicht Futter aufzustöbern, vornehmlich Kaulquappen und Fischbrut die sich dort versteckt sowie allerlei Larven, aber auch tote Fische. Das Futter wird meisten mit einem blitzschnellen Vorstoss eingesogen. Oft wird bei sperriger Nahrung wie Regenwürmer mit beiden Händen nachgestopft. Im Futterrausch wird gerne alles was sich bewegt versuchsweise angegriffen, Fische, Zwergkrallenfrösche und Artgenossen, – der Irrtum wird aber schnell bemerkt.

Peru am Rio Manuripe

Der Autor an einem Biotop von Pipa sp. in Peru am Rio Manuripe nahe der Grenze zu Brasilien.

Wabenkröten halten sich ab und zu gerne in „luftiger Höhe“, kurz unter der Wasseroberfläche, zwischen Blättern und Stängeln der Wasserpflanzen auf – vor allem dann, wenn der Tag zu Ende geht. Dabei strecken sie oft den Kopf aus dem Wasser und vibrieren ab und zu mit dem Kopf/Kehlbereich obwohl kein Laut zu hören ist.
Abends zur Futterzeit kommt Leben in die Wabenkrötenkolonie. Die Tiere paddeln zum Teil hektisch durchs Becken. Wenn es Futter gibt versucht man es sich gegenseitig wegzuschnappen, Seilziehen um Würmer sind keine Seltenheit vor allem wenn ein Teil des Wurmes noch aus dem Maul schaut. Ueberhaupt, wenn’s ums Fressen geht zeigen die Kröten manchmal allerlei Kapriolen wie z. Bsp. Rückenschwimmen.
Angaben zum Paarungs- und Laichverhalten siehe Abschnitt Vermehrung und Aufzucht.
Mehr wird nicht verraten. Selbst Wabenkröten halten, lautet auch hier die Devise!