Autor: Martin Truckenbrodt
Zwergkrallenfrösche stammen aus dem tropischen Zentralafrika und benötigen deshalb eine Wassertemperatur von ungefähr 24-26 °C, einige Arten, die nicht im Zoohandel erhältlich sind, sollen bis 30°C benötigen. Sie leben in ihrer Heimat in eher beschatteten Regenwaldtümpeln mit starkem Pflanzenbewuchs und schlammigem Bodengrund. Das Wasser ist dort weich und sauer. Sie leben vollaquatisch und wandern nur bei Austrocknung des Gewässers oder bei Futtermangel umher.
Für die Einrichtung eines Zwergkrallenfroschbeckens (für Hymenochirus boettgeri) ergeben sich folgende Mindestanforderungen:
- Wassertemperatur 24°C bis 25°C, also ist in den meisten Fällen ein Regelheizer notwendig
- kein spezielles, extra aufbereitetes Wasser notwendig
- der Wasserstand im Becken kann und sollte auch möglichst hoch sein
- weicher, eher sandiger Bodengrund oder feiner Kies
- zumindest teilweise dichte Bepflanzung; vor allem im Artbecken zum besseren Schadstoffabbau schnell wachsende Pflanzenarten; Auskünfte hierzu bekommt man im Aquaristikladen
- eventuell ein paar Versteckmöglichkeiten
- eine künstliche Beleuchtung ist, abhängig vom Standort des Beckens, nicht unbedingt notwendig
- bei Haltung in einem Artbecken ist nicht unbedingt ein Filter notwendig, sofern zuverlässig wöchentlich ein Teilwasserwechsel mit 50% Frischwasser durchgeführt wird und Futterreste am besten täglich entfernt werden
- in Gesellschaftsbecken sollte ein nicht zu starker Filter, am besten luftangetrieben, eingesetzt werden – Für Infos zu Filtern hier klicken. Das Optimum stellt für mich mittlerweile der Hamburger Mattenfilter dar.
- eine Durchlüftung des Beckens ist nicht notwendig
- es ist kein Landteil notwendig
- das Becken sollte relativ dicht abgedeckt sein und trotzdem einen Luftaustausch besitzen, in den meisten Fällen ist eine Abdeckung notwendig – ein Bild zur Abschreckung
Bei der Beckeneinrichtung sollte man Folgendes beachten:
- Zwergkrallis graben beim Verstecken oder bei der Futtersuche im Kies und können so lose Steinaufbauten zum Einsturz bringen, was tödliche Folgen für die Frösche haben kann (Ist mir schon passiert!).
- sie sind sehr flach und können sich deshalb hinter Innenfiltern oder ähnlichem oder zwischen Aquarienscheibe und Stabregelheizer einklemmen und dort stecken bleiben, was zum Ersticken führt, der Spalt darf nicht zwischen zwei und fünf mm betragen
- sie können in den Ecken des Aquariums empor klettern und so aus dem Becken entweichen
- sie können auch durch eventuell vorhandene Öffnungen in das Innere von Innenfiltern eindringen und dort entkräftet ersticken oder verhungern
Ein paar Tipps zur Beckengestaltung:
- Kaufempfehlungen für Zwergkrallenfroschneueinsteiger finden sich im Kapitel ‚Häufige Fragen‚
an der Frontscheibe des Beckens ca. 10 bis 15 cm unbepflanzt lassen, so kann man die Frösche bei der Fütterung leichter beobachten, wenn man z.B. Frostfutter dorthin fallen läßt - als Versteckmöglichkeit sind einige Pflanzen vom Zwergspeerblatt (Anubias barteri var. nana ) sehr gut geeignet, durch sie kann man auf Wurzeln, Lavasteine oder ähnliches verzichten
Nixkraut (Najas spp.) hat sich neuerdings bei mir sehr gut als Pflanze für das Zwergkrallenfroschbecken bewährt. Die schnell wachsende und flutende Pflanze bietet hervorragende Haltepunkte und Klettermöglichkeiten für die Frösche.
hier findet sich eine Liste mit afrikanischen Wasserpflanzen - als Beleuchtung eines Artbeckens reicht es aus, das Becken an ein Ost- oder Westfenster zu stellen und die dem Licht zugewandte Seite mit Pergament(Butterbrot-)papier zu bekleben
- in einem Artbecken kann man schnell wachsende Pflanzen zum Schadstoffabbau verwenden
- Öffnungen in Innenfiltergehäusen oder Durchgangslöcher in Aquarienleuchtabdeckungen kann man sehr einfach und effektiv mit Kunststoffgaze (Plastikfliegengitter) sichern