Autor: Martin Truckenbrodt
Nach ein paar Tagen sterben alle Zwergkrallenfrosch-Kaulquappen ohne ersichtlichen Grund.
Informationen zu den Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Aufzucht findest Du unter „Vermehrung und Aufzucht“ auf dieser Website. Offentsichtlich gibt es aber ein Problem mit der Fütterung.
Nach ein paar Tagen stirbt ein großer Teil der Zwergkrallenfrosch-Kaulquappen. Die verbliebenen Kaulquappen entwickeln sich aber gut.
Das ist grundsätzlich ein normaler Vorgang, der allgemein als Crowd-Effekt bezeichnet wird. Man kann diesen Effekt mildern indem man in den ersten zwei Lebenswochen mindestens etwa alle zwei Tage einen 30prozentigen Teilwasserwechsel durchführt. Ist keine Filter im Aufzuchtbecken installiert, muß man häufiger und intensiver Wasser wechseln.
Einige der Kaulquappen entwickeln sich viel schneller als die anderen.
Auch das ist grundsätzlich ein natürlicher Vorgang. Die älteren Quappen kommen dadurch in ihrer Entwicklung gut voran und die jüngeren haben später dann auch noch eine Chance. Das ist vermutlich eine Anpassung an wechselnde Ernährungssituationen oder eine Vorkehrung gegen Überbevölkerung. Es kann sein, daß die Entwicklung der jüngeren zwei mal so lang oder noch länger wie bei den älteren Quappen dauern kann.
Das Frostfutter wird von den Zwergkrallenfrosch-Kaulquappen nicht aufgefressen.
Zum einem fressen die Kaulquappen anfangs kein Futter vom Bodengrund. Zum anderen muss das Futter in ihren Mund passen, weswegen Mückenlarven, Daphnia und Artemia nicht geeignet sind. Man kann Cyclops und Bosmiden so füttern, dass ein Teil davon in Wasserpesttrieben oder auf großen Wasserpflanzenblättern liegen bleiben. Um eine Wasserverschmutzung durch übriggebliebenes Futter zu vermeiden, kann man Wasserschnecken oder Zwergpanzerwelse ins Becken dazu setzen, damit sie länger in höheren Wasserschichten verweilen.
Wie erreiche ich, dass versehentlich beim Wasserwechsel eingezogenen Kaulquappen nicht verletzt werden oder anderen Schaden nehmen?
Hierzu ein Tipp von Andreas Trenkler:
Ich sauge durch ein Netz das Wasser ab, d.h. das Netz ins Becken und den Schlauch ins Netz. Man muss natürlich aufpassen, dass das Netz nicht zu dicht am Schlaucheingang ist, dann werden die Kleinen auch angesaugt und hängen vor dem Netz/Ablauf, was ihnen sicher auch keinen Spaß macht. Das klappt so bei mir immer ganz hervorragend.