Kleines Paludarium

Autor: Martin Truckenbrodt

Kleines Paludarium – Schwerpunkt (zuletzt) Westafrika

Im Juni 2001 entschieden sich meine Frau Rita und ich dafür zu meinen Eltern in den ersten Stock zu ziehen. Da die Wohnung umgebaut und renoviert werden musste, bot es sich an bei dieser Gelegenheit gleich den Wunsch nach einem Paludarium mit zu realisieren. 2003 trafen wir dann die Entscheidung ein Eigenheim zu bauen. Das Paludarium zog 2004 dorthin um. Es war bis dann noch bis 2016 als Paludarium in Betrieb und wird seitdem „nur noch“ als Aquarium weiter betrieben.

Im Laufe der Zeit wurde das Paludarium, insbesondere wegen technischer Mängel und Probleme, mehrfach umgebaut. Der Tierbesatz änderte sich auch mehrfach. Zuerst war es ein recht dicht besetzte Gesellschaftsbecken mit allgemeinem Schwerpunkt Afrika gewesen. Dann wurde die Besatzdichte verringert und der Schwerpunkt wurde zwischenzeitlich auf Zentralafrika beschränkt und zuletzt auf Westafrika festgelegt. Die Haltung der von Landbewohnern wurde erst ab 2004 intensiver verfolgt.

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Konzeption:

  • Das Becken soll einen kleinen Tümpel Westafrikas darstellen.
  • Das Becken existiert seit 2001 und hat seitdem etwa vier größere Umbauten und einen Umzug mitgemacht.
  • Das Becken steht seit Juli 2004 als Raumteiler zwischen Eß- und Wohnzimmer. Nach einem letzten größeren Umbau ist das Becken samt Ausatz erst wieder seit Ende Juni 2007 wieder komplett in Betrieb.

Technik und Konstruktion:

Es besteht aus einem Aquarium mit den Maßen 140x50x60cm (BxHxT) auf dem ein 110cm hoher Aufsatz als Landteil aufgesetzt ist.

Beleuchtet wird das Becken momentan mit vier 120cm/36Watt Leuschtstoffröhren, je zwei Tageslicht und Warmton. Die Schaltzeisten der Lampen sind 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Ich lasse die Schaltuhren ganzjährig nach der Winterzeit laufen.

Beheizt wird das Becken mit einer U-förmigen Spirale aus Hizungsinstallationsrohr, welche über einen Thermostatregler gereglet an das Zentralheizungssystem angeschlossen ist. Der Filter ist ein Hamburger Mattenfilter über Eck und als Landteil aufgebaut.

Letzter Tierbesatz:

Wasserteil:

  • Archiaphyosemion maeseni „Lola GRC 90/174“ – Prachtkärpfling – Guinea
  • Scriptaphyosemion cauveti „Siramousaya GRCH 93/238“ – Prachtkärpfling – Guinea
  • Nanochromis sp.
  • Nimbpanchax spp.

Landteil:

Logbuch – chronologisch rückwärts:

Nach unserem Umzug 2004 sollte das Becken ursprünglich mit zentralafrikanischen Tieren besetzt werden, was ich dann aber Mitte 2005 änderte. Außerdem stand noch ein weiterer Umbau des Landteilaufsatzes an, welchen ich Anfang 2007 dann endlich durchführte. Das Becken ist deshalb erst seit Ende Juni 2007 wieder richtig und durchgehend in Betrieb.

Bisher haben sich darin aber schon Scriptaphyosemion cauveti, Epiplatys roloffi und Hyperolius occidentalis erfolgreich quasi extensiv vermehrt.

Das Paludarium habe ich mir zum Umzug Ende November 2001 in unsere neue Wohnung in meinem Elternhaus gegönnt. Vorher betrieb ich ein 145Liter- und ein 120Liter-Becken in unserer alten Wohung. Diese Becken sind still gelegt und die Fische und ein Teil der Frösche aus diesen alten Becken sind ins Paludarium umgezogen.

Es stand damals im Flur unserer Wohnung und sollte vor allem ein Becken zum Anschauen sein. Zum Umzug konnte aus Zeitgründen nur der Wasserteil fertiggestellt werden. Der Landaufsatz wurde im April 2002 gestaltet.

Im März und April 2003 wurde der Landteilaufsatz umgebaut. Details dazu finden sich in der Baudokumentation.

Den Fischen gefiel es auf Anhieb sehr gut im neuen Becken. Regelmäßig waren Prachtkärpflinge in die vorderste Kammer des Mehrkammerflters gesprungen. Vereinzelt kamen dort auch Jungfische hoch. Ich startete nach ein paar Wochen einen Versuch mit Fächergarnelen (Atya gabonnesis), welcher leider mit dem Tod des Pärchens endete. Entweder hatten sie Probleme mit dem Wasser, was sich in Häutungsproblemen zeigte, oder/und bekamen sie beim Füttern nicht genug ab.
Mitte 2002 unternahm ich einen Versuch mit fünf semiadulten Riedfröschen Hyperolius multipunctatus, der leider im Tod bzw. Verschwinden der Tiere endete. Zum einem fühlten sie sich einfach nicht wohl im Paludarium. Zum anderen habe ich Monate später noch ein erhebliches Sicherheitsloch am Landteilaufsatz entdeckt, so dass ich vermute, dass ein oder zwei Riedfrösche im Filter ertrunken sind.

Gegen Ende 2002 setzte ich fünf Distichodus sp. in den Wasserteil. Leider stellt sich heraus, dass diese aus Anubias stehen. So kamen sie noch ein paar Wochen leider weider zurück zum Händler.
Anfang 2003 starben leider fünf neue Kaulquappenwelse Phracturus ansorgii, weil die Wassertemperatur zu hoch für sie war. Ich hatte einige Wochen versäumt die Wassertemperatur zu beobachten. Ich nehme an, dass sie durch diese Übertemperatur derart geschwächt wurden, dass sie von anderen Insassen verletzt wurden. Bei einem anschließenden Versuch stellte ich fest, dass die Wassertemperatur ohne Heizung max. knapp 23°C erreicht.

Frösche und Fische vertrugen sich ansonsten sehr gut miteinander. Selbst die Anfang 2003 hinzugekommen Silurana brachten das Becken nicht zu sehr in Rage. Sie hingen sehr gerne im Limnophila-Teppich herum.

Ein Problem stellten lediglich die relativ häufigen und zahlreichen Nachzuchten der Pelviachromis dar, da diese sehr schlecht loszubekommen sind.

Die Frösche machten einen recht gut genährten Eindruck, so daß ich davon ausgehe, daß sie genug vom Futter abbekamen. Vormittags fütterte ich Flockenfutter oder Futtertabletten vor allem für die Fische. Abends gab es Frostfutter oder gelegentlich Drosophila für alle. Ich musste allerdings aufpassen, dass sie den anderen Insassen nicht zu viel vor der Nase wegfraßen.

Erstaunlich ist für mich immer wieder, dass gelegentlich einzelne Nachzuchten der Prachtkärpflinge in dem Becken hochkamen.

Die Anzahl der im Wasserteil lebenden Tiere betrachtete ich selbst als nahezu ausgereizt. Es sollten lediglich noch ein paar Kaulquappenwelse oder ähnliche rein bodenlebende Fische und, falls zukünftig vorhanden, ein paar Nachzuchten der im Becken lebenden Zwergkrallenfrösche dazu kommen. Ich habe es etwas bereut, daß ich die Anzahl der Kongosalmler zum Bezug des Beckens noch mal auf 16 Fische erhöht hatte, da das Becken mit Ihnen schon sehr gefüllt wirkte, da die Blauen doch deutlich länger als 12cm werden.

Baudokumentation zu unserem kleinen Paludarium:

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Als Standort in unserer Wohnung kam nur ein Eck in unserem Flur in Frage, so dass sich eine max. Grundfläche von 140x60cm ergab. Beim Terrarienbauer Matthias Bischoff in unserer Nähe bestellte ich ein Aquarium und einen dazupassenden Landtteil-Aufsatz.
Als nächstes mauerte meine Frau aus Klinkersteinen einen Sockel. Hier habe ich leider nicht daran gedacht die überstehenden Zentimeter des Landteil-Aufsatzes mit zu berücksichtigen, so dass das Aquarium jetzt nach links und nach vorne etwas über den gemauerten Sockel übersteht. Zeitgleich installierte ich zwei 3fach-UP-Steckdosen, oben für die Beleuchtung und unten für Filter und Heizung. Auf dem zweiten nachfolgendem Bild unten fehlt ein Durchbruch über den Steckdosen zum Kabeldurchführen, den ich später nachträglich noch herausstemmte. Über einen Bekannten meines Schwiegervaters bekam ich einen Rahmen auch 50mm Stahl-Vierkantrohr, den mir mein Bruder schwarz lackierte. Unter den Rahmen kam eine Schicht aus Hartfaserplattenstreifen um Unebenheiten auszugleichen. Oben auf den Rahmen kam eine ganze Hartfaserplatte und darauf eine Aquarienunterlage. Dann kam das Aquarium mit den Maßen 140x50x60cm (BxHxT) darauf.
Als Freund des Hamburger Mattenfilters integrierte ich einen Mehrkammerfilter in das Becken. Wie man sieht, ist Silikonkleben nicht so mein Ding.

Für die Rückwand leistete ich mir eine fertige Aquarienrückwand ‚Natur‘ 120cm von hobby für 80€, welche nur noch als Ladenhüter erhältlich ist. Sie sieht sehr natürlich aus und ließ sich nach Ebenschleifen der Auflagepunkte und -flächen sehr leicht einkleben. Die zur gesamten Breite von 140cm fehlenden Zentimeter der Rückwand glich ich mit an der Rückscheibe (und der rechten Scheibe) von außen angeklebter schwarzer selbstklebender Folie d-c-fix aus dem Baumarkt und Auseinanderziehen der einzelnen Rückwandteile aus. An den Mehrkammerfilter kam links zur Verkleidung eine schwarze Rückwand STR-600 von Juwel. Ich finde, daß zum einem der wesentlich niedrigere Zeitaufwand und das professionellere Ergebnis den Preis solcher fertiger Rückwände absolut rechtfertigen.
Als Pflanzbecken für den Landteil klebte ich ein Plateau aus Glasscheiben und -streifen ein. Die Bilder des Plateaus und des Filters entstanden während eines Dichtigkeitstestes. Das Pflanzbecken im Plateau ist leider nicht dicht gewesen. Aus Zeitmangel und weil ich davon ausging, dass ich es nicht mehr dicht bekomme, habe ich es dabei belassen.

Im Aufsatz sind zur Führung der zwei Glasschiebetüren Plastik-M-Profile eingearbeitet, welche im Allgemeinen tauglicher als Aluprofile sein sollen. Der Deckel besteht links und rechts aus Glasscheiben. In der Mitte ist recht grobe Bronzegaze eingesetzt.

Nun kamen zwei größere Wurzeln, Bodengrund und Kies in das Becken. Der Landteil wurde erstmal aus Zeitmangel uneingerichtet aufgesetzt und die Beleuchtung installiert. Anschließend wurde Wasser eingelassen und gepflanzt, so dass knapp zwei Wochen später pünktlich zum Umzug Ende November 2001 Fische und Frösche einziehen konnten. Leider erwies sich die erste Kammer des Filters als Todesfalle für Zwergkrallenfrösche, da die Unterkante des Filterschaumblocks höher lag als die Oberkante des Einströmlochs, so dass Zwergkrallenfrösche, die in Panik immer nur nach oben davon schwimmen wollen, den Ausgang nicht fanden und in einem Fall sogar jämmerlich erstickten. Dieses Problem sollen, wie ich von meinem Stamm-AQ-Händler erfuhr, auch einige Fische haben. Zur Abhilfe schob ich den Filterschaumblock einfach nach unten bis seine Unterkante mit der Oberkante des Lochs plan war. Ebenso hatten die Frösche Probleme mit der durchsichtigen Bodenplatte des Plateaus. Weswegen ich eine dünne Schicht Kies vorrübergehend ins Plateau gab. Zu diesem Zeitpunkt entstanden nachts die folgenden Schnappschüsse.

Im April 2002 nahm ich mir acht Tage Urlaub um den Landteil einzurichten. Immer abwechselnd baute ich an einem Bachlauf und gestaltete die Rückwand. Das nächstgelegene Zoogeschäft mit ausreichend vorhandenem Sortiment für Terrarieneinrichtung fand ich in Zoo Kirsch im 110km entfernten Nürnberg. Da ich mit der Fertigstellung des Landteil unter Termindruck stand, konnte ich das Material nicht bei einem Versand über das Internet bestellen. Zunächst zur Entstehung des Bachlaufes:
Ich erstellte ihn nach einer Methode, die ich dem Buch ‚Bromelien, Orchideen und Farne im Tropenterrarium‘ entnahm. So sägte ich aus 50mm starken Styroporplatten schichtenweise eine grobe Struktur des Bachlaufs zurecht. Die Schichten klebte ich mit Aquariensilikon zusammen und gestaltete die Feinkonturen mit einem Handwerker-Heißluftföhn. Anschließend bestrich ich die Oberfläche mit schwarzem Aquariensilikon und raspelte darauf als Granulat Aquarientorfplatten von hobby. Ich habe ziemlich genau eine Packung mit drei Platten verbraucht.

Bei der Konstruktion des Bachlaufs hatte ich einige technische Problemstellungen zu lösen, die mir teilweise sehr lange Denkpausen kosteten. Zum einem mußte und wollte ich den Mehrkammerfilter komplett verblenden und zum anderen mußte ich ein Einsetzen und späteres Ausbauen des Wasserförderschlauchs ermöglichen. Auf den Abdeckkasten kam vorne in Nähe der Schiebetür noch eine kleine Versteckmöglichkeit für spätere Landteilbewohner. Quer über die ganze Beckenbreite wollte ich den Hauptwasserschlauch ebenfalls verstecken. Hierzu war eine Nut über nahezu die ganze Breite des Beckens notwendig. In die Rückseite des Bauchlaufs klebte ich mit PU-Schaum zwei Weichholzstücke zum zusätzlichen Verschrauben mit der Aufsatzrückwand ein.
Alle glatten Flächen, welche nichtsichtbar sind aber potentieller Feuchtigkeit ausgesetzt werden, habe ich mit d-c-fix-Folie aus dem Baumarkt beklebt, welche ich am Rand zusätzlich mit Silikon festheften mußte.
Die Rückwand des Landteilaufsatzes gestaltete ich mit Preßkorkplatten (Zoo Kirsch – Bedarf 2 Stück 100x50x2,5cm je 15,80€), Xaxim (Mexifarnplatten von Benjamin Schwarz – 10 Sück 30x20cm, sehr günstig), Rebholz und Korkeichenrinde (beides Zoo-Kirsch). In den hohlen Korkeichenrindenstamm klebte ich am unteren Ende zur Befestigung an der Rückwand mit PU-Bauschaum ein Stück Weichholz ein. Alle festen Bestandteile der Einrichtung des Landteilaufsatzes habe ich möglichst vollflächig mit Aquariensilikon eingeklebt, wobei ich diagonale paralelle Silikonwürste auf die Klebeflächen gab und die Teile beim Einkleben etwas hin und her rutschte und anschließend sehr fest anpresste.

Nach drei Tagen Auslüften kam dann der Ausatz wieder auf das Aquarium zurück. Die folgenden Bilder wurden 10 Tage später aufgenommen.

Die emersen Blätter der Anubias barteri und Anubias barteri var. nana haben etwas unter den 10 Tagen niedrigerer Luftfeuchtigkeit gelitten. Sie erholten sich aber recht schnell wieder. Auch die in den Bachlauf eingesetzte Anubias heterophylla treiben schon nach einer Woche wieder neue Blätter aus, die man an der hellgrünen Färbung erkennen kann.

Im Bachlauf verbreiten sich so langsam das eingesetzte Teichlebermoos und Javamoos. Allein durch den Bachlauf hat sich die Luftfeuchtigkeit im Paludarium schon merklich erhöht, was man seitdem an den allmorgentlich beschlagenen Scheiben merkt.

Hier folgen nun Bilder vom 13.10.2002: Anfang des Sommers erhielt ich von einem Bekannten mehrere Pflanzen und Ableger, Anfang Oktober kamen noch ein paar Ableger aus einem Zoo dazu. Im September wurde eine Strahlerlampe für die Riedfrösche eingesetzt, welche diese nicht benutzten, da sie ja eher nachtaktiv sind. So freuen sich jetzt ein paar Pflanzen über mehr Licht. Im September bemerkte ich nachdem der Bachlauf, da die Filtereinsätze komplett ausgespült wurden, stärker als sonst durchflossen wurde, dass es an der Rückwand des Paludariums stetig tropft. Als Ursache stellte sich heraus, dass der Bachlauf am unteren Stück im Querschnitt stellenweise zu klein dimensioniert wurde und so Wasser und Spritzwasser durch die Hartfaser-Rückwand dringen konnten. Ende September dichtete ich die Stellen nachträglich mit schwarzem AQ-Silikon ab. Durch die vorausgegangenen vier Tage mit deutlich verminderter Luftfeuchte, haben die Pflanzen, vor allem an den mittlerweile stellenweise schon schön ‚blühenden‘ Xaxim-Platten, leider etwas gelitten. Ebenso wohl auch durch den seit einigen Wochen stellenweise vorhanden Algenschleier an Bachlauf und Rückwand. Diesen Schleier beobachte ich und ziehe ihn gelegentlich stellenweise ab und hoffe, dass er auch wieder von alleine verschwindet. Am 13.10.2002 nahmen wir dann den Aufsatz ab und begutachteten die Rückwand. Nach langem Anschauen kam ich zur Erkenntnis, dass der große Wasserfleck wohl ausschließlich auf den mittlerweile ‚trockengelegten‘ Bachlauf zurückzuführen ist. Bei dieser Aktion klebte ich ringsherum Türdichtgummi von unten auf die Auflageflächen des Landteil-Aufsatzes um dadurch den Aufsatz gegenüber dem Aquarium abzudichten, da öfters das Problem auftrat, dass Tropf- und Schwitzwasser aus der Filterkammer durch den Spalt, der durch die bei der Klebung des Aquariums immer entstehenden leichten Höhenunterschiede, außen entlang das Aquarium hinunterfloß.

Im Januar 2003 bekam ich von Kriton Kunz fünf Silurana cf. epitropicalis. Leider verschob sich die seit einigen Monaten vorhandene Siphonabdeckung am Einströmloch des Filters, so dass ein Krallenfrosch in den Filter hinkam und dort erstickte. Ich kaufte anschließend ein anderes Modell, welches sich in das Loch hinein setzt, und schob zur Verriegelung ein Stück eines dicken Kabelbinders durch zwei gegenüber liegende Löcher des Siebs.
Außerdem versperrte ich den Zwischenraum zwischen Plateau und Landteilaufsatz mit dicken Streifen Filterschwamm, so dass keine Frösche mehr in den Filter eindringen können.

Im März 2003 hatte ich am Paludarium einen kleineren Wasserschaden: Durch die Decke hindurch lief an einer Nahtstelle von zwei Betondeckenplatten etwas Wasser an der Wand im darunterliegenden Stockwerk herunter. Vermutlich lief Wasser innerhalb der Durchführung für den Wasserförderschlauch hinunter und lief dann an den Stromkabeln der Pumpen und des Regelheizers entlang und floß so nach aussen. Da sich seit einiger Zeit auch schon die an den Auflageflächen aufgeklebten Türgummis als untauglich erwiesen und ich mit der Taschenlampe hinter dem Aufsatz Tropfwasserflecke erkennen konnte, entschloss ich mich den Paludariumaufsatz sofort umzubauen. Zuerst riss ich unter Herzbluten alle Landteilpflanzen heraus und setzte diese übergangsweise in ein altes 120Liter-Aquarium um. Dann kam der Aufsatz herunter und das Aquarium wurde mit den Glasschiebetüren abgedeckt. Anschließend rissen meine Frau und ich einen Teil der Xaxim- und Presskorkplatten, die Türgummis und die Einbauten des Bachlaufs heraus. Der nachfolgende Umbau zog sich über fast zwei Monate hinweg. Leider habe ich alle in dieser Zeit gemachten Bilder versehentlich gelöscht.
Nach dem Abnehmen des Landteilaufsatzes kam noch ein weiteres Desaster zum Vorschein. Die rechte Hartfaserplatte war in der unteren Hälfte komplett durchgeweicht. Das Rahmenholz hatte sich in diesem Bereich noch wesentlich stärker verzogen. Ich entschloss mich die Hartfasserplatten mit einer Schattenfugenfräse herauszuschneiden und diese später durch Plexiglasscheiben zu ersetzen. Anschließend schliff ich alle potentiell stehender Feuchtigkeit ausgesetzten Rahmenteile ab. Dann machte ich mir Gedanken über die Schwitzwasserproblematik im Kasten über dem Mehrkammerfilter. Ich bohrte mit einem Dosenbohrkranz ein Loch in die rechte untere Rahmenstrebe und rieb es dann mit einer Holzraspel und einer Feile auf den für das Durchstecken eines Schukowinkelsteckers benötigten Durchmesser, wobei ich das Loch im Querschnitt in Richtung Kasteninneres schräg nach unten gestaltete, so dass eventuell auftretendes Schwitzwasser nach innen läuft. An den Landteilaufsatz klebte ich als Absperrung von unten im Bereich der Mehrkammerfiltertrennscheibe einen dicken Streifen blauen Filterschaum mit AQ-Silikon an.
Anschließend machte ich mir Gedanken über die allgemeine Schwitzwasserproblematik an den Scheiben des Paludariums: Ich entschloss mich Alu-Winkelprofile zu verwenden. Diese klopfte ich auf dem Betonboden in der Werkstatt meines Bruders von 90° auf einen Winkel von ca. 130 bis 160°. Dann klebte ich diese mit AQ-Silikon ein und schraubte ich diese von innen an die unteren Rahmenquerstreben.
Ich besorgte mir dann matten, schwarzen Acryl-Buntlack. Erste Streichversuche auf Silikon und Alu zeigten, dass die Farbe dort nicht haftete. Ich entfernte dann überstehendes Silikon und strich die Aluprofilschienen mit sogenanntem Allgrund vor. Darauf haftete dann der Acryl-Buntlack relativ gut. Zeitgleich strich ich eine Seite der Plexiglasscheiben mit dem Lack. Dieser haftete dort zwar nicht perfekt, deckte aber dennoch die Scheiben relativ gut ab.
Nach dem Austrocknen des Lacks klebten wir die Plexiglasscheiben ein. Nach ein paar Tagen Aushärten klebte ich den Landteil-Bachlaufeinsatz und die Äste wieder ein. Dann folgten die Xaxim- und die Preßkorkplatten, danach Reparaturklebearbeiten mit schwarzem AQ-Silikon auf abgerissene Stellen. Zuletzt schäumte ich den betreffenden Durchlass inklusive Wasserförderschlauch mit PU-Schaum aus und dichtete diesen nach dem Aushärten auf der oberen Fläche mit AQ-Silikon ab. Zeitgleich klebte ich auf die Auflageflächen des Aufsatzes auf dem Aquarium selbstklebende Schaumgummistreifen, welche im Schaltschrankbau u.a. zum Abdichten zweier miteinander verbundener Schaltschränke verwendet werden.
Nach Ausdünsten und Aushärten kam der Aufsatz am 1. Mai 2003 nach gut sieben Wochen Umbau endlich wieder auf das Aquarium drauf. Die Pflanzen und auch die Fische haben merklich etwas unter dem Provisorium gelitten. Ein paar sich einzwickende Zwergkrallenfrösche kamen u.a. leider während dieser Zeit ums Leben, da wir sie zu spät bemerkten.
Nach einer erneuten Einfahrzeit von knapp drei Wochen mit intensivem Besprühen kamen die Landteilpflanzen am 17. Mai 2003 wieder ins Becken zurück. Die großen Farne waren teilweise eingegangen und liessen sich ansonsten nicht mehr richtig befestigen. So kamen zuerst nur die kleinen Farne und die Bromelien und Orchideen wieder ins Becken. Dann entschloss ich mich von den kletternden Flächendeckern nur einzelne Triebe einzusetzen, damit sich langsam wieder ein an die Struktur angepasster Pflanzenteppich entwickeln kann. Zuletzt setzte ich noch Anubias und Javafarn in die Tümpelchen des Bachlaufs. Etwa zwei Wochen später kamen noch ein paar Sprosse Bacopa hinzu.
Schnell waren wieder die ersten Sprosse in den Xaximplatten zu entdecken. Wie gesagt, habe ich leider alle Bilder aus der Umbauzeit versehentlich gelöscht.
Die Umbauarbeiten erwiesen sich sich schon nach wenigen Tagen als erfolgreich. Es trat kein Wasser mehr nach aussen. Durch das Loch in der Filterkammer trat dort auch fast kein Schwitzwasser mehr auf. Leider gingen drei der Landpflanzen noch ein.