Autor: Martin Truckenbrodt
Im Sommer 2004 bestellten fünf Pipidenspezialisten Pseudhymneochirus merlini aus Guinea-Bissau. Ich bestellte mir noch eine Gruppe Riedfrösche mit. Bei der ersten Lieferung kamen leider nur vier Frösche lebend an. Hierbei handelte es sich wahrscheinlich um einen Riedfrosch der Gattung Hyperolius, einen Riedfrosch der Gattung Afrixalus und zwei Riedfrösche der Gattung Leptopelis. Die ersten beiden Frösche erhielt ich Ende September von Kriton Kunz. Diese brachte ich mehrere Wochen in einer kleineren Plastikbox unter. Der vermeintliche Hyperolius verstarb leider nach der Fütterung einer Stubenfliege, die wohl zu groß für ihn war. Anfang November holte ich mir dann die Leptopelis bei Kriton ab, welche dieser dankenswerterweise hochgepäppelt hatte. Ich richtete ein Aquarium 80x50x40cm als provisorisches Terrarium ein. Hier kamen die drei verbliebenen Frösche rein. Von Anfang an hatte ich Bedenken, dass der kleinere Afrixalus eventuell von den deutlich größeren Leptopelis verspeist würde. Nach gut zwei Wochen haben wir diesen auch nicht mehr gesichtet. Ich ging das Risiko ein, da ich eh nur einen einzelnen Frosch hatte.
Einige Monate später, nach dem Verschwinden des Afrixalus fand ich diesen plötzlich völlig unerwartet und verrückterweise, aber leider tot in unserem kleinen Paludarium wieder, welches etwa zwei Meter entfernt in unserem Esszimmerbereich steht. Der Afrixalus ist vermutlich durch die schmalen Einschnitte in der Plastikgaze im Beleuchtungskasten des Befehlfsterrariums entwischt, hat sich mindestens zwei Meter durch unser Esszimmer bewegt und muss sich dann durch den Spalt zwischen den beiden Schiebetürscheiben des Paludariums hindurchgequetscht haben. Leider hatte ich zu dieser Zeit keine Drosophilazsuchten laufen, die ich sonst regelmäßig an die Fische im Paludarium verfüttere, so dass der Afrixalus im Paludarium wohl verhungert ist. Im Frühjahr 2005 waren dann die beiden Leptopelis im Behelfsterrarium nicht mehr auffindbar. Nach über zwei Monaten sah ich dann am 16.5.2005 den ersten der beiden wieder in einer Ecke des Lampenkastens sitzen. Vermutlich hat ihn die innere Uhr eine Trockenperiode ausharren lassen. Ernähren konnte er sich ansonsten lediglich mit kleinen, schlanken Nacktschnecken, die ich wohl durch Pflanzen mit eingeschleppt hatte, und mit tropischen Asseln, die ich bewußt ins Becken gesetzt hatte. Nun hoffen wir, daß auch der zweite Leptopelis wieder erwacht.
Mark-Oliver Rödel bestimmte mir die Tiere dankenswerterweise im Mai 2006 als Leptopelis viridis.
Der zweite Leptopelis ist mit einigen Wochen Verspätung auch wieder aufgetaucht. Er kam dann zum anderen Leptopelis, welcher in der Zwischenzeit in unser kleines Paludarium umgezogen war. Leider verstarb der zweite Frosch, welcher schon nach dem Erwachen einen ungesunden Eindruck machte, relativ kurz darauf, so dass Ende Oktober nur noch ein Leptopelis in das große Paludarium umziehen konnte.
Aus dieser Zeit haben wir auch ein relativ ansehbares Video:
Der letzte Frosch ist vermutlich im Winter 2006/2007 verstorben.