Autor: Martin Truckenbrodt
Auf Grund der kanibalischen Eltern kommen nur bei Zwergkrallenfröschen sehr selten und in geringer Zahl Jungfrösche im Haltungsbecken hoch. Bei den größeren Verwandten wird dies nur bei sehr dreigem Besatz möglich sein. So ist es immer ratsam Pipidenkailquappen in einem extra Becken aufzuziehen.
Zur Filterung gibt es auf Grund der geringen Größe der frisch geschlüpften Kaulis (GL=3-4mm) nur drei brauchbare Filtersysteme:
- Den sogenannten Billifilter – er ist preiswert, allerdings ist hier ein schneller Teilwasserwechsel nicht möglich.
- Der klassische Hamburger Mattenfilter – optimale Filtereigenschaften und komfortabler Teilwasserwechsel.
- Die Eckvariante des Hamburger Mattenfilters, wie sie ähnlich oft in den Verkaufsbecken der Zooläden zu finden ist. Er besteht aus einem Billifilter ohne Schwamm, einen Block Filterschwamm und zwei 2mm dicken Glasscheiben. Bei dieser Variante ist ein Teilwasserwechsel relativ einfach möglich.
Bei der Verwendung des Billifilters sollte, meiner Erfahrung nach, in den ersten zwei bis drei Wochen mindestens alle zwei Tage in Teilwasserwechsel von 50% durchgeführt werden, was den Crowdeffekt erheblich mindert.
Der beiden letzteren Varianten besitzen gegenüber dem Billifilter den Vorteil, dass ein Teilwasserwechsel sehr einfach und vor allem auch für die Kaulquappen schonend durchgeführt werden kann.
Ein solches Becken kann und sollte sehr gut eingefahren und dicht bepflanzt sein. Schnecken und eventuell auch kleine Panzerwelse kann man zum Futterreste vertilgen dazusetzen. Im Allgeimenen wird von Wasserschnecken im Aufzuchtbecken gewarnt, da sie Laich fressen. Da Pipidenkaulquappen aber innerhalb weniger Tage schlüpfen und außerdem teilweise an der Wasseroberfläche schwimmen, tritt hier dieses Problem nicht so stark auf.
Anhand meiner aktuellen Erfahrungen (Mitte 2002) bei der Aufzucht von Zwergkrallenfroschkaulquappen, kann ich ein Mattenfilterbecken für alle Pipidenhalter, die regelmäßig vermehren wollen, nur wärmstens empfehlen. Ich hatte, wie im Aufzuchtbericht nachzulesen ist, trotz nur zweiwöchigem Teilwasserwechsel hervorragende Entwicklungszeiten bei einem Besatz von bis zu zwei Kaulquappen je Liter Wasser. Falls jemand Erfahrungen bezüglich der Aufzucht von Krallenfrosch- und Wabenkrötenkaulquappen in Becken mit Mattenfilter hat, würde ich mich über ein Feedback sehr freuen.